Warum ich mein eigenes RAL‑Farbmemo‑Poster erstellt habe
Jedes Mal den ganzen Kasten mit offiziellen RAL‑Farbmustern zu durchforsten, nur um einen Ton zu prüfen, ist eine ziemliche Fummelei. Viel Blättern, die Sorge, makellose Karten zu verkratzen – und vor allem Zeit, die von der Gestaltung abgeht. Also musste eine elegantere Lösung her. Die Antwort ist mein A3‑„RAL‑Farbmemo“: eine einseitige Übersicht, die ich gedruckt, laminiert und direkt neben der Werkbank aufgehängt habe.
Was steht auf dem Poster?
| RAL‑System | # Farben (ca.) |
Codeformat | Typische Einsatzbereiche |
|---|---|---|---|
| RAL Classic | 215 | RAL 1023 | Architektur, Industrie, Beschilderung |
| RAL Design System plus | ≈ 1 825 | RAL 040 70 40 | Innenraum, Produktdesign, Markenauftritte |
| RAL Effect | 490 | RAL 330‑6 | Metallische und perlmuttartige Effekte |
| RAL Plastics P1 | 100 | RAL 3020‑P | Spritzgegossene Kunststoffteile |
| RAL Plastics P2 | 200 | RAL 5025‑P | Transparente und opake Kunststoffe |
Jedes Farbfeld auf dem Memo ist eine inoffizielle Vorschau – ein praktischer erster Blick, der das Original nicht ersetzt. Wenn die Auswahl eingegrenzt ist, ziehe ich für den finalen, präzisen Abgleich das authentische RAL‑Muster aus der Hülle.
So fügt es sich in meinen Arbeitsablauf
- Schnelle Orientierung – 2–3 Kandidaten in Sekunden statt Minuten erfassen.
- Schonung der Musterkarten – Nur die relevanten Karten anfassen; die Originale bleiben einwandfrei.
- Klarheit für Kund:innen – Fingerzeig aufs Poster, und wir sprechen exakt über denselben Ton.
- Alle Systeme auf einen Blick – Classic, Design, Effect sowie Plastics P1 und P2 auf einem Blatt; kein Jonglieren.
Was Reddit dazu sagt
„Hab’ mir nach deinem Beitrag in r/DIY auch eins aufgehängt.
Spart mir das Blättern durch mein zerfleddertes Fächerbuch,
wenn der Nachbar wieder einen Briefkasten lackiert haben will.“
—u/FinishFetish
„Wir haben Moodboards gebaut und dein Memo im Hintergrund bei einem
Live‑Stream in r/IndustrialDesign genutzt. Der Chat fand’s klasse,
dass man die gesamte Classic‑Palette in Vorschaubild‑Größe sieht.“
—u/PixelPrototype
Diese Rückmeldungen decken sich mit meinem Alltag: Ein schlichtes visuelles Hilfsmittel bringt spürbares Tempo in farbkritische Gespräche.
Druck‑ und Montagetipps
- Solides 120 g/m² oder stärkeres Mattpapier verwenden; Glanzpapiere spiegeln unter Werkstattlicht.
- In echtem A3 (297 × 420 mm) drucken, damit jedes Feld groß genug für die schnelle Erkennung bleibt.
- Laminieren oder in einen transparenten Klapprahmen setzen – schützt vor der gelegentlichen Kaffeespur.
- Auf Augenhöhe in der Nähe der Hauptarbeitsfläche montieren – den Rest erledigt die Routine.
Das Kleingedruckte
Ich stehe in keinerlei Verbindung zu RAL gGmbH oder einem autorisierten Vertrieb. Dieses Poster ist ein persönliches Hilfsmittel zu Lern‑ und Planungszwecken. Für vertraglich verbindliche Farbangaben gilt: immer auf offizielle, physisch zertifizierte Muster unter standardisierter Beleuchtung zurückgreifen.
Fazit
Ein kleiner Wandplatz und ein A3‑Ausdruck haben einen täglichen Aufwand in einen Zwei‑Sekunden‑Blick verwandelt. Oft sind die besten Studio‑Verbesserungen genau die, die man selbst baut, erprobt und an die eigene Arbeitsweise – und die der Kundschaft – anpasst.
